Schon vor EHJ spielte der Weinbau in der Steiermark eine große Rolle. Die Kirche und die Klöster halfen bei der Verbreitung des Weinbaus indem Sie Bauern, die keinen Grund besaßen, Land gaben um es zu bewirtschaften. Die mußten wiederum einen Anteil des Weinertrages an die Klöster und Kirchen abliefern.

Zwischen dem 13-15. Jahrhundert bewiesen Einfuhrverbote von ausländischen Weinen, dass die Weinwirtschaft zu dieser Zeit in unserem Land florierte. Durch Zucker und Gewürze wurde der damals meist saure Wein aufgebessert.

 

Foto Augenblick/Stainzer Wirtschaft

Im 16 und 17. Jahrhundert dürfte die Weinanbaufläche in der Steiermark die größte Ausdehnung gehabt haben, bevor Kriege, Seuchen und Heuschreckenplagen den Weinbau sehr dezimierten. Im 18. Jhdt. unter Kaiserin Maria Theresia und Josef II erfuhr der Wein wieder einen Aufschwung. Zwischen 1751-1753 brachte Maria Theresia, aufgrund dessen genügend Wein im Lande vorhanden gewesen sei, eine Verordnung heraus, die für jeden Eimer an eingeführten Wein Zoll verlangte.

 

1784 legte Josef II eine Zirkularverordnung fest, die besagte, dass jeder Weinbauer seinen eigens produzierten Wein und seine selbstgemachten kalten Speisen verkaufen durfte – die erste gesetzliche Grundlage für den Buschenschank (war geboren).

 

Im 19. Jahrhundert erfuhr der steirische Wein durch den Förderer Erzherzog Johann einen erneuten Aufschwung. Er verhalf dem Weinbau in der Steiermark hinsichtlich der Qualität ein besonders hohes Niveau zu erreichen.1819 gründete er die „k.u.k. Landwirtschaftsgesellschaft für Steiermark“, eine Art Vorläuferin der heutigen Landwirtschaftskammer, deren Schwerpunkte in der Förderung des Obst- und Weinbaus lag.1822 ließ Erzherzog Johann in Pickern bei Marburg ein Musterweingut anlegen.

Im „Dendlgarten“, dem Südabfall des Schlossberges, lässt der Erzherzog einen Weingarten anlegen, ebenso in der Gemeinde Wald. Er richtet eine Rebschule ein und fördert vor allem den Anbau von Schilcher – davon profitieren auch die einheimischen Weinbauern.

Der Erzherzog Johann ließ in seinen „Prinzenweingarten“, Bodenverhältnisse, Klima, Düngung und Rebschnitt erforschen. Er war um einen guten und sortenreinen Wein bestrebt, so dass er auch sehr viel Wert auf Sauberkeit und Verbesserung der Konservierungsmöglichkeiten in der Kellerwirtschaft legte. Seine Rebanlage wurde zu einem Musterbeispiel weit über die Grenzen der Monarchie hinaus.


Er brachte viele neue Rebsorten in die Steiermark und konzentrierte sich dabei, mithilfe von Kellermeistern aus verschiedenen Ländern, diese unbekannten Rebsorten aus dem Ausland z.B. aus Frankreich oder Deutschland in der Steiermark anzupflanzen und zu kultivieren. Auf diese Art und Weise kamen etwa der Chardonnay sowie der Sauvignon und andere heutige steirische Leitsorten in die Steiermark.1854 zählte man ca. 425 verschiedene Rebsorten in der Steiermark.

 

1872 wurde die Obst- und Weinbauschule Marburg – damals noch der Steiermark zugehörig – gegründet.Dieser großer Aufschwung wurde 1850 durch den echten Mehltau, eine durch Pilze verursachte Pflanzenkrankheit, 1878 durch den falschen Mehltau, der Peronospora, und um 1880 durch die Einschleppung der Reblaus, einem Pflanzenschädling, nicht nur in der Steiermark, sondern nahezu in ganz Mitteleuropa sehr geschädigt. Die aus Amerika stammende Reblaus war die eigentliche Katastrophe im 19.Jhdt für den Weinbau. Viele Anbauflächen mussten gerodet werden, da fast alle Reben davon befallen waren.

 

Damals unterstütze die Steiermärkische Sparkasse die geschädigten Bauern durch die Vergabe zinsloser Kredite und förderte gemeinsam mit Staat und Land den Wiederaufbau der Anlagen der Schulweingärten.

 

Zwei Weinbaubetriebe aus St. Stefan bewirtschaften heute den Schlossweingarten - das Weingut Klug Voltl und das Weingut Oswald vulgo Trapl. Im Jahr 2001 wurde der Weingarten nahezu neu angelegt. Der Boden ist lehmig und das Kleinklima feuchter, als am Hochgrail oder in Steinreib, da Stainz auf niedrigerer Seehöhe liegt. In diesem Weingarten wird der typische Stainzer Schilcher angebaut. 

 

www.klug-voltl.at

www.trapl-schilcher.at